Wie funktioniert eine Risikoversicherung?
Da das Bemühen um eine geeignete Absicherung viele Fragen aufwirft, wollen wir uns an dieser mit der Frage befassen, wie Risikolebensversicherungen funktionieren und wann diese Versicherung zur Absicherung eigener Risiken oder zur Absicherung der Angehörigen geeignet sind. Zuerst muss man wissen, dass es bei der klassischen Form der Risikolebensversicherung meist um eine Vereinbarung handelt, die beim Eintritt eines bestimmten Ereignisses zur Leistung führt. Es kommt also entscheidend darauf an, welches Risiko versichert ist. Nicht selten wünscht der Versicherte, dass im Falle seines Todes eine bestimmte Summe an eine von ihm oder ihr benannte Person, den sog. Begünstigten, fließt. Anders als bei kapitalbildenden Lebensversicherungen hat in diesem Fall der Versicherte selbst nichts mehr von der Leistung der Versicherung. Diese Versicherung dient also im Allgemeinen zur Absicherung der Angehörigen oder sonstiger Begünstigter. Wichtig ist beim Abschluss dieser Versicherung, das Ereignis und die damit verbundene Leistung genau zu benennen. Vielen ist nicht unbedingt klar, dass diese Verträge eine bestimmte Laufzeit haben. Das bedeutet, dass die Versicherung nur innerhalb dieser vereinbarten Zeit zur Leistung verpflichtet ist. Verstreicht die Zeit, ohne dass es zum Eintritt der Bedingung kam, ist die Versicherung aus der Sache raus. Versicherer können zwar nicht die Zeit vorhersehen, wann welches Ereignis eintritt, doch anhand bekannter Statistiken auch von sog. Risikogruppen kann einigermaßen genau ein Durchschnittswert ermittelt werden. Versicherungen sind vor allem Wirtschaftsunternehmen müssen daher sehr genau rechnen und können die Leistungen und Preise anhand dieser Statistiken anbieten. Die Erwartungen an eine Risikolebensversicherung sollte nicht unbedingt sehr hoch sein. Im Vergleich mit anderen Versicherungsarten sind die Leistungen meist deutlich geringer. Wer die eigene Absicherung im Sinn hat, für den dürfte die klassische Risikolebensversicherung eher ungeeignet sein. Aber es hier gibt durchaus sinnvolle Kombinationen mit anderen Versicherungsarten. Welche Versicherung in Frage kommt, hängt immer vom Einzelfall ab. Wirtschaftlich abhängige Angehörige abzusichern, stellt andere Anforderungen als die eigene Absicherung. Auch muss geschaut werden, wie viele Personen abgesichert werden sollen. Daneben muss für eine sinnvolle Vorsorge auch die Frage nach der jeweiligen Freibetragsgrenzen der Abzusichernden einfließen. Es kann u.U. deutlich mehr vererbt werden, wenn unter Ausnutzung steuerlicher Freibeträge oder auch vorangegangen Übertragungen, die in das Schenkungs- und Steuerrecht fallen, eine strategische Planung der Absicherung erfolgt.
Wovon Sie die Finger lassen sollten
Natürlich darf unterstellt werden, dass ein Versicherer weiß, was er tut und daher nur die Produkte anbietet, die er auch selbst im Griff hat. Doch die Vergangenheit zeigt viele Beispiele, in denen selbst alteingesessene Versicherungsgesellschaften von der Entwicklung am Kapitalmarkt überfordert waren und nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnten. Doch was im Großen stattfindet, findet auch im Kleinen statt. Sie sollten bei allen Vorsorgeverträgen, die eine größere Rendite versprechen, von vornherein skeptisch sein und nachfragen, welche Szenarien eintreten können. Wichtig für Sie als Verbraucher: Sie haben umfassende Rechte, zu erfahren, was auf Sie zukommt. Also scheuen Sie sich nicht, nachzufragen. Auf viele Risiken muss ein Versicherungsvertreter von Gesetzes wegen hinweisen, doch nicht auf alles.
Hinweis: Wir führen regelmäßig Informationsveranstaltungen durch, zu denen wir kompetente Fachleute aus dem Versicherungswesen, aber auch aus den Verbraucherschutzorganisationen einladen. Hierbei erfahren Sie die Unterschiede im Wesen unterschiedlicher Versicherungsarten und in den jeweils damit verbundenen Risiken.