Die Gründe für die Wahl einer anonymen Bestattung sind verschiedener Art. Der mit Abstand häufigste Wunsch ist, seinen Angehörigen nicht mit der Grabpflege zur Last fallen zu wollen. Manche Menschen wollen, ohne Spuren zu hinterlassen, einfach nur nicht mehr da sein und entscheiden aus diesem Grund für eine anonyme Bestattung ohne Gedenkstein. Doch auch wirtschaftliche Gründe sind maßgebend hierfür. Wenn nicht ausreichend Geld vorhanden ist, erfolgt die Bestattung, in dem die Gemeinde die Kosten trägt. Erfasst von diesen Kosten ist ausschließlich die anonyme Bestattung, darüber hinausgehende Kosten tragen die Gemeinden in aller Regel nicht.Die Bestattung erfolgt auf einem eigens hierfür vorgesehenen Grabfeld. Die Kosten hierfür sind gering. Im Gegensatz zu den anderen o.g. Bestattungsformen wird der Friedhofsplatz deutlich länger, meist für die Dauer von 99 Jahre, gekauft. Anonym bedeutet nicht unbedingt, dass der genaue Ort auf dem Gräberfeld unbekannt bleiben muss. So kann ein bestimmter Platz, z.B. nahe an einem bestimmten Baum, einer Mauer oder einem anderen markanten Ort festgelegt werden. Hierfür sind meist höhere Kosten, die sich nach den jeweiligen Gebührensätzen der Gemeinde richten, fällig.
Einer besonderen Betrachtung kommt den Angehörigen zu. Vielen, jedoch nicht allen Angehörigen, ist es wichtig, einen Ort des Gedenkens an den Verstorbenen zu haben. Immer mehr Familien treffen die Entscheidung, wie ein Mensch bestattet werden soll und auf welche Weise das Andenken bewahrt und gepflegt werden soll, gemeinsam. Diese Gespräche sind sinnvoll und machen allen Familienangehörigen bewusst, welche Bedeutung ein Mensch für seine Familie hat. Nicht selten entscheiden sich Menschen, die für sich selbst eine anonyme Bestattung erwogen haben, noch einmal um, wenn sie den Rückhalt und die Liebe der Familie erfahren.