Die Begräbnisfeierlichkeiten

Weltweit wird bei Trauerzeremonien eines Verstorbenen mit einer Rede gedacht. Meist sind es Angehörige, Freunde oder Kollegen, die diese Rede halten. Doch nicht immer findet dieser Personenkreis die Kraft dazu, wollen der Trauerfeier still beiwohnen oder verzichten aus anderen Gründen. In diesem Fall kann die Hinzuziehung eines Trauerredners sinnvoll sein.

Der Trauerredner kennt den Verstorbenen kaum oder überhaupt nicht und ist daher auf die Schilderungen der Angehörigen angewiesen, um die Rede auszuarbeiten. Meist zeichnet die Trauerredner ein großes Einfühlungsvermögen aus. Es gilt, den richtigen Ton zu treffen und den Verstorbenen im gewünschten Maß zu würdigen, eine Aufgabe, die, wie wir wissen, nicht immer leicht ist. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Erreichtem und gemeinsam Erlebten scheint aus unserer Sicht sinnvoll. Mit einbezogen wir meist auch die Bedeutung, die der Verstobene innerhalb der Familie haben, auch über den Tod hinaus

Bei gesellschaftlich aktiven Menschen fließt meist auch dem Schaffen und der Bedeutung für Menschen, die nicht unmittelbar zur Familie gehören, in die Rede mit ein. Trotz der großen Bedeutung Einzelner steht in einer Trauerrede nur selten Gesellschaftliches, sondern meist Persönliches im Vordergrund. Das liegt zum einen daran, dass ein Trauerredner sich zuerst einmal an die unmittelbaren Angehörigen wendet, die den Verlust stärker aus persönlichem Empfinden heraus erleben.

Wie mit schwierigen Charaktereigenschaften Verstorbener umgegangen wird

Es gibt unterschiedliche Arten, Trauerreden zu verfassen. Glücklicherweise haben sich jüngste Tendenzen nicht durchsetzen können, schwierige Charakterzüge ungeschönt zu beschreiben. Den meisten Menschen ist bewusst, dass nicht jeder Verstorbene nur Gutes getan oder gesagt hat, doch ist dieser Anlass kein Ort für ein Nachtreten oder gar eine Abrechnung. Das ist nicht nur für den Verstorbenen unwürdig, sondern disqualifiziert nach unseren gesellschaftlichen Normen und Gepflogenheiten auch den Redner selbst in höchstem Maße. Wer es sich nicht verkneifen kann, sollte es bei einer einmaligen Andeutung, die nur Eingeweihte erahnen oder verstehen können, belassen, auch wenn das nicht immer objektiv und ehrlich ist. Diese kleine Unschärfen in der Laudatio sollte man zu tolerieren bereit sein. Man sollte daran denken, dass andere Menschen andere Erlebnisse mit dem Verstorbenen haben und nicht durch rücksichtsloses Verhalten diesen Menschen schaden.

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